Kindergarten und Schule

Die meisten betroffenen Kinder können mit entsprechender Rücksicht und Entgegenkommen der Kindergarten- bzw. Schulerhalter, BertreuerInnen, LehrerInnen und MitschülerInnen einen ganz normalen Kindergarten bzw. eine normale Schule besuchen. Es ist jedoch wichtig, alle eventuell notwendigen Änderungen an der Schule rechtzeitig zu planen und durchzuführen. Diese Seite soll Eltern, aber auch BertreuerInnen und LehrerInnen von betroffenen Kindern helfen, sich bestmöglich auf den Kiga- bzw. Schulbesuch von XP Kindern vorzubereiten. Der Einfachheit halber beziehen sich die u.a. Texte nur auf die Schule – gelten aber in gleicher Form für den Kindergarten!

Der wichtigste Schritt ist es, die Schulumgebung so sicher wie möglich machen, indem die Quellen von UV-Strahlung bewertet und reduziert werden!

Es ist Planung erforderlich, damit das Kind am Unterricht teilnehmen kann, fernab von möglichen UV-Strahlenquellen. Es kann hilfreich sein, mit dem Stundenplan des Schülers um das Gebäude herumzugehen und eventuelle Risiken zu erkennen. Ein UV-Messgerät ist hilfreich, um die UV-Strahlungsstärke zu messen. Möglicherweise möchten Sie auch in Erwägung ziehen, Klassenzimmer oder Stundenpläne zu ändern, um eine potenzielle UV-Strahlenbelastung zu vermeiden.

Hohes Risiko: Fenster und Türverkleidungen

  • UV-Strahlung kann durch das Glas dringen.
  • Möglicherweise muss Glas mit einer UV-Filterfolie abgedeckt werden, die das Niveau des sichtbaren Lichts in einem Raum nicht beeinträchtigt. Einige moderne Fenster werden bei der Herstellung mit einem UV-Filter versehen.
  • Wenn Sie nicht in der Lage sind, das Glas mit einer Schutzfolie abzudecken, ist das Risiko einer Schädigung durch UV-Strahlung umso geringer, je weiter das Kind von der Quelle entfernt sitzt.
  • Ziehen Sie in Betracht, Jalousien als Ersatz für UV-Filterfolie zu verwenden.
  • Fenster sollten geschlossen sein. Wenn im Klassenzimmer die Gefahr einer Überhitzung besteht, sollten Sie den Einbau einer Klimaanlage oder von Ventilatoren in Erwägung ziehen.

Potentielles Risiko: künstliche Lichtquellen

  • Bestimmte Arten von künstlichen Lichtquellen können etwas UV-Strahlung abgeben.
  • Klassische Glühbirnen, sowie LEDs stellen kein Risiko dar.
  • Kompaktleuchtstofflampen und Leuchtstoffröhren stellen ein höheres Risiko dar. Es ist am besten, diese mit LED-Leuchtmitteln austauschen.
  • Vermeiden Sie Halogenbirnen.

Geringes Risiko

Computer, Tabletts, Fotokopierer und Whiteboards sind alle risikoarm, so dass keine Änderungen erforderlich sind.

Sonnencreme auftragen

Die meisten Kleinkinder brauchen Hilfe beim Auftragen von Sonnenschutzcreme auf alle exponierten Hautpartien. Wir empfehlen, dies mindestens zweimal während des Schultags zu tun. Die Eltern des Kindes sollten Ihnen die Sonnencreme geben und Sie über ihren Tagesablauf informieren. Überlegen Sie, wo der Sonnenschutz aufbewahrt wird, wer ihn tagsüber aufträgt und dass sie dafür einen privaten Ort benötigen.

Wenn das Kind älter wird, ermutigen Sie es, seine eigene Sonnencreme unter Aufsicht aufzutragen, falls nötig. Ein Spiegel kann dies erleichtern.

Tragen von UV-Schutzkleidung

Vergewissern Sie sich, dass Sie im Falle eines Brandes/einer Brandübung jederzeit wissen, wo sich die UV-Schutzkleidung des Kindes befindet, damit das Kind geschützt bleibt, wenn es nach draußen gehen muss.

Denken Sie daran, dass das Kind das Visier, die Handschuhe und die Mütze nur dann abnehmen kann, wenn es sich nicht in der Nähe einer UV-Strahlenquelle aufhält.

Planung von Spielzeit und Sportunterricht

Es kann eine Herausforderung sein, das Bedürfnis des Kindes nach Bewegung und Interaktion mit Gleichaltrigen mit dem Bedürfnis, sich von UV-Strahlen fernzuhalten, in Einklang zu bringen. Ziehen Sie die folgenden Strategien in Betracht:

  • Haben Sie während der Pausen Zugang zu einem Innenraum mit genügend Platz zum Laufen und Spielen mit Freunden.
  • Der Sportunterricht sollte möglichst drinnen stattfinden.
  • Sorgen Sie für einen sicheren, vor Tageslicht geschützten Spielplatz im Freien.
  • Sorgen Sie für einen schattigen Bereich auf dem Spielplatz und denken Sie daran, dass, falls das Tageslicht noch vorhanden ist, weiterhin UV-Schutzkleidung benötigt wird.
  • Strukturieren Sie den Sportunterricht und planen Sie ihn für das Ende oder den Beginn des Tages ein, wenn die UV-Strahlungswerte tendenziell niedriger sind.

Auf Schulausflüge gehen

Ein Kind mit XP kann auf Schulausflüge gehen, wenn diese im Voraus geplant werden. Besprechen Sie die Reise mit den Eltern des Kindes und denken Sie darüber nach, wie die UV-Strahlenbelastung minimiert werden kann. Busse müssen Jalousien oder Vorhänge haben, die bei Bedarf geschlossen werden können.

 

Erklären von XP für andere Kinder/Gruppe von Gleichaltrigen

Es ist ganz natürlich, dass andere Kinder neugierig darauf sind, warum das Kind mit XP vor UV-Strahlung geschützt werden muss, zumal Hut und Visier des Kindes sichtbar sein werden. Eine einfache Erklärung ist normalerweise ausreichend. Seien Sie sich des Mobbingpotenzials bewusst und ergreifen Sie bei Bedarf geeignete Maßnahmen.

 

Um die Kommunikation in der Schule zu Erleichtern, finden Sie hier noch 2 Broschüren auf Deutsch, die wir gerne im Gespräch mit Schulen und Lehrern verwendet:

Schuleinstieg mit XP Kindern – Übersicht

XP und Schule – Kurzzusammenfassung für LehrerInnen

XP Child Starting at a School – englisches Originaldokument der britischen Selbsthilfegruppe